Von Ialoveni einmal um den See Îazul Dănceni und durch Dănceni zurück

Heute nehme ich dich mit auf meine Tour um den See Îazul Dănceni. Es ist ein Stausee mit einem Fassungsvermögen von 4 Mio. m³ Wasser. Seine Fläche beläuft sich auf 2,2 km². Um diesen See gehen wir nun herum und besuchen das Dorf Dănceni, dessen Namen dieser Stausee trägt. Komm, starten wir also unsere Wandertour!

Doch zuvor fahren wir erst einmal mit dem Trolleybus No. 36 vom Zentrum Chișinăus nach Ialoveni. Ialoveni liegt 10 km von der Hauptstadt in Richtung Süden entfernt. An der Haltestelle Alexandru cel bun2 am Ortseingang von Ialoveni steigen wir aus und starten unsere Wandertour. Und was so ein guter deutscher Wanderer ist, der plant seine Tour ganz genau mit einer der vielen Apps für Wanderungen. Ich nutze Komoot und so habe ich zu Hause im Portal der Software meine Tour geplant. Geplant – APP starten – losgehen! Und gleich zu Anfang wird uns bewusst, dass eine akribische Tourenplanung in Moldova nicht immer hilft. Schon nach wenigen Metern gehen wir erst rechts, dann zurück nach links und wieder zurück, um dann schließlich den kleinen Weg nach unten zu finden. Zwischen Garage und durch Gärten führt er uns in die Natur.

Und schon bald sind wir in der grünen Natur des Frühlingsmonats Mai. Schmale Wege, von Bäumen umgeben und von Gräsern rechts und links gesäumt, bahnen sich durch die Landschaft. Wir folgen ihnen und genießen jeden Augenblick in der wundervollen Natur. Dabei übersehen wir die Wege, die uns Komoot weisen möchte, denn sie sind nicht immer sofort als Weg erkennbar. So erreichen wir nach einem kleinen Umweg und nach etwas mehr als drei Kilometern den See. Ja, wie gesagt, eine akribische Planung hilft nicht immer. Dennoch, vor uns erstreckt sich die 2,2 km² große Wasserfläche.

Wir schlagen den Weg rechts um den See ein. Dabei gehen wir nicht auf den eingezeichneten Wegen, sondern etwas näher am Ufer entlang. Auch dieser Weg ist gut befestigt, denn hier fahren sehr häufig PKWs entlang, um zu den Angelplätzen zu gelangen. Immer wieder, ca. alle 20 Meter, ist im Schilf eine freie Fläche, an der Angler ihr Glück versuchen. Petri heil oder wie sagt der Angler? Doch nicht nur Angler sehen wir hier. Auch Erholungssuchende, die sich in der Natur entspannen und vielleicht etwas grillen wollen, sind hier. Selbst Camper, die gerade ein Iglu-Zelt aufstellen, machen es sich für ihren (Kurz)Urlaub am See bequem. Wir grüßen und gehen weiter. Immer nah am See entlang, bis wir dann schließlich doch weiter oben den Weg nutzen müssen.

Aber auch hier gehen wir mitten in der Natur. Es ist wunderschön hier! Ich habe schon bis hierhin so oft »Ist das schön hier!« gesagt, dass ich nicht sagen kann, wie viel mal mir diese Worte über die Lippen gekommen sind. Die Natur blüht und grünt und gibt uns so eine innere Zufriedenheit. Immer wieder fällt unser Blick auch von weitem über den See auf die andere Seite. Wir sehen das Dorf Dănceni am Berghang liegen, wo wir in nicht allzu langer Zeit ankommen werden.

Doch zunächst geht’s über einen Staudamm, der den oberen Teil des Sees vom unteren trennt. Über eine staubige Schotterstraße von fast einem Kilometer gehen wir von der einen Seite des Sees zu der anderen. Aber der Blick über die beiden Teile ist atemberaubend. Der See wird durch den Fluss Ișnovăt gespeist, der nördlich von Căpriana entspringt und in den Bic mündet. Wir sehen den Flusslauf, der durch die Staumauer fließt. Wir gehen weiter. Am Ende der staubigen Straße biegen wir links in den Ort Dănceni. In meiner Planung habe ich die alimentarele, die Lebensmittelgeschäfte, und Bars bzw. Restaurants als Wegpunkt mit eingeplant, um die Orte für eine mögliche Pause zu kennen. So können wir am ersten alimentară eine kurze Pause einlegen. Etwas trinken und essen hilft uns, später den Weg im Ort bergauf zu gehen.

Nach der Pause gehen wir weiter. Es geht – wie gesagt – bergauf. Das Dorf hat viele kleine, feine Häuser mit gut gepflegten Grünanlagen. Es gefällt uns hier! Dănceni ist ein wunderschönes Dorf. Es gibt auch viele Gärten, teils mit Weinstöcken, die liebevoll gepflegt werden. Und was uns sehr begeistert sind die Brunnen, die Trinkwasserquellen, wie sie in Komoot, der Wanderapp, bezeichnet werden. Jede Quelle, jeder Brunnen ist anders. Am besten gefiel mir der Ziehbrunnen mit einem langen Schwingbaum. Unter einem Ziehbrunnen versteht man eine meist senkrechte vom Menschen geschaffene Öffnung im Erdreich und am Brunnen werden große Eimer mit einer Ziehkette vorgehalten (so die Information aus Wikipedia). Und genau hier führt uns die Stimme von Komoot den Weg entlang in das Dorf hoch. Wir sehen zwar keinen Weg, wie wir ihn uns in einem Dorf vorstellen oder der Wanderkarte entnommen haben, aber wir gehen einfach mal los – am Brunnen vorbei durch das Grün der Natur.

Oben angekommen, machen wir unsere zweite Pause. Du gehst rein und bestellst uns ein Bier, frisch gezapft. Wir sitzen auf der schön hergerichteten Trasse und genießen es, einfach hier zu verweilen. Wir genießen die Zeit. Menschen kommen und gehen. Sie kaufen ein – Brot und Milch. Ein Mann sitz uns gegenüber im Wartehäuschen der Bushaltestelle und beobachtet uns. »Was suchen die hier?« wird er vielleicht denken. Er beobachtet uns mit einem freundlichen Lächeln. Es ist schön hier und wir genießen den Moment.

Frisch gestärkt gehen wir dann weiter. Der Weg führt uns durch das Dorf vorbei am Fußballplatz, der Stadtverwaltung und der Schule. Die Kinder haben gerade ihren vorletzten Schultag beendet und warten auf den Bus. Wir gehen hinunter zum See. Ein blaues Boot liegt am Strand und wartet darauf, endlich wieder ins Wasser gelassen zu werden. Allerdings scheint es nicht mehr ganz tauglich zu sein. Am See entlang treffen wir noch einige Angler, genau wie auf der anderen Seite des Sees. Angeln, so habe ich es festgestellt, ist eine der liebsten Beschäftigungen der moldauischen Männer in freier Natur – neben grillen. Und kurz darauf erreichen wir dann auch wieder den Anfang des Stausees, gehen die R3 Șoseaua Hîncești entlang zum Startpunkt, der Haltestelle Alexandru cel bun2, und warten auf den Bus, der uns wieder ins Zentrum von Chișinău bringt.

Ich hoffe, dir hat unsere gemeinsame Wandertour um den See Îazul Dănceni ein wenig gefallen und du konntest die Schönheit dieser Gegend genießen. Schau dir noch einmal die Tour auf Komoot an, wo ich die Strecke und die dazugehörigen Fotos gespeichert habe.

Ich wünsche dir eine gute Zeit!