Auch dieser Tag ist so trübe wie die Tage zuvor. Leider! Ich hätte gerne Chișinău und Moldova meinem Besuch und Wanderfreund mit etwas mehr Sonnenschein gezeigt. Aber es ist nun mal so! Und nicht anders!

So planten wir eine Tour durch Chișinău zum Park Valea Trandafirilor. Wandern in der Großstadt? Bisher war eher die Natur der Ort meiner Wanderungen. Dennoch, Wanderschuhe angezogen, Jacke gegen den Regen und gegen die Kälte übergezogen und los geht’s.

Start ist die Kathedrale mit dem Park im Zentrum Chișinăus. Über den Boulevard Stefan cel Mare și Sfint geht es in Richtung Südost. In großer Eile gehen die Menschen an uns vorbei durch die Stadt mit den schönen architektonischen Bauten. Wir haben Zeit und nehmen uns auch diese, um uns die Architektur der Häuser anzuschauen.

Hier sind, wie in vielen Ecken Chișinăus, Häuser mit schönen Verzierungen an den Fassaden. Es bedarf nur ein wenig Restauration und Farbe und der Glanz käme noch mehr zur Geltung. Aber das habe ich sicherlich einfacher geschrieben, als dass es umgesetzt werden kann. So mache ich hier und da ein paar Fotos von den architektonischen Schönheiten und unser Weg führt uns weiter durch die Stadt.

Was zurzeit in Chișinău sehr stark erneuert wird, sind die Gehwege. Und wenn zu den neuen Gehwegen die Bäume mit dem jungen Grün eine Allee bilden, dann vergisst man auch die tristen Wolken. Nach einer Weile, wir sind an der Kreuzung zur Straße Ismail, müssen wir die Straße unterqueren. Richtig gelesen! Unterqueren! Auch die Unterführungen werden, wie die Gehwege, in Chișinău zurzeit restauriert. Wir steigen also hinab in die Tiefen. Dort eröffnet sich uns eine Einkaufsmeile. In kleinen Geschäfte, dicht nebeneinander, bieten Menschen ihre Waren und Dienstleistungen an. Auf der anderen Seite erblicken wir nach einigen Metern das blaue Gebäude mit den goldenen Kuppeln des Klosters Teodor Tiron.

Genau dort müssen wir abbiegen, um auf die Zielgeraden zum Park Valea Trandafirilor zu gelangen. Vorbei am katholischen Friedhof erreichen wir den Eingang zum Park. Valea Trandfirilor ist aus meiner Sicht einer der attraktivsten Parks Chișinăus. Attraktiv, da er viele Möglichkeiten für unterschiedliche Wünsche bietet.

Ein riesengroßes Areal für die Kleinsten spricht uns sofort mit den Farben der Spielgeräte an. Dazu gesellen sich die Fitnessgeräte für die Sportbegeisterten. Und wer eine Mannschaft mitgebracht hat, kann Handball, Basketball oder Volleyball spielen. Zum guten Schluss steht für den etwas ruhigeren, eher geistigen Typus ein Schachtisch bereit.

Als Naturliebhaber streifen wir weiter durch den Park, vorbei an Wäldern und Seen hinunter zu einem Bootsteg für Tretboote. Das Wetter bietet sich allerdings dafür nicht an, weshalb wir uns dazu entschließen, eine kleine Getränkepause mit einem DAB-Bier einzulegen. Ich wusste bis dahin nicht mal, dass es dieses Bier noch gibt.

Wir haben Glück, denn während unserer Pause regnet es ein wenig. Selbst die Kohlmeisen ziehen sich in die überdachte Terrasse des Kiosks zurück. Dort gibt es für die Vögel natürlich auch kleine Leckerbissen, die unsere Tochter den Kohlmeisen gerne gibt.

Nach dieser Pause geht es von See zu See. Auch mit Kehrtwendungen! Nicht alle Wege sind begehbar, besonders nach Regen. Sie befinden sich (hoffentlich) gerade in der Renovierung. Schließlich kommen wir wieder am Eingang zum Valea Trandafirilor an, wo wir die Tour durch den Park gestartet haben. Von dort aus gehen wir wieder durch die Stadt zur Kathedrale zurück.

Nach dieser Tour ist unser Eindruck, dass in Chișinău Großstadt und Natur sehr eng beisammen sind, gestärkt worden. In Chișinău gibt es zehn Parks, die nicht unbedingt klein sind. Alle diese Parks dienen der Bevölkerung als gern angenommenes Naherholungsgebiet. Sie dienen den Menschen auch als Flucht aus der Stadt, um in der Natur Kraft zu tanken, denn die Natur ist der einzige Ort, der dem Menschen wirklich Kraft und innere Ruhe gibt.

(Mit einem Klick auf die nachfolgenden Fotos kannst du dir die Tour bei Komoot ansehen.)