Diese Wandertour mit seinen 18 km war unsere Samstags-Tagestour. Wir waren in Oberkirchen untergebracht und wir starteten auch dort direkt vor unserer Pension. Es war ein trockener, aber etwas diesiger Morgen. Ab und an blickte ein kleiner Sonnenstrahl durch den wolkenverhangenen Himmel. Die Tour führte uns zunächst in Richtung Schanze aus den Ort heraus. Leicht ansteigend ging es dann bergauf. Der Weg führte uns am Berghang mit schöner Aussicht zum ersten Highlight der Tour – dem Hexenplatz.
Der Hexenplatz gehört mit seinen Kunstwerken von Lili Fischer zum Waldskulpturenweg, der von Bad Berleburg nach Schmallenberg führt. Hier ist nicht wie so oft bei den anderen Stationen ein einziges Kunstwerk zu sehen, sondern vielmehr ein dreigeteiltes über die Fläche verteiltes Kunstwerk. Wenn du also auf den Hexenplatz zugehst, triffst du zuerst auf 13 Platten, auf denen z.B. die Fragen in einem Hexenverhör oder die Verhörmethoden beschrieben sind. Dahinter wirst du dann ein vermeintlich versunkenes Hexendorf sehen, welches du an den Schornsteinen erkennen kannst. Und zum Schluss nimmt dich die Künstlerin mit in die Hexenküche, ein großer Topf umgeben von den Zutaten, welche so in der Hexenküche gebraucht wurden.
Gut drei Kilometer weiter erreichten wir dann das nächste Highlight. Es war der Kyrill-Pfad in Schanze. Am 18.01.2007 zerstörte der Orkan Kyrill große Waldflächen im Sauerland. Auf diesem Pfad kannst du erleben, was der Orkan nach seinem „Besuch“ hinterlassen hat. Und weiter kannst du sehen, wie die Natur selbst ohne Eingriff der Menschen mit diesen Folgen umgeht. Wie wir wissen, ist es manchmal besser, wenn der Mensch in das Naturgeschehen nicht eingreift.
Als wir den Kyrill-Pfad wieder verlassen hatten, begegnete uns auf dem Waldskulpturenweg gleich der Krummstab des Künstlers Heinrich Brummack. Das Zitat von Martin Luther „Eine allzu große Macht stürzte durch ihre eigene Masse“ ziert dieses Kunstwerk und ist wohl aktueller denn je.
Wäre es nicht so diesig gewesen, dann bietet das Sauerland an fast allen Stellen einen wundervollen Blick in die Landschaft. Leider mussten wir auf allen Touren an diesem Wochenende feststellen, wie sehr der Wald im Sauerland unter der Trockenheit der letzten Jahre gepaart mit dem Borkenkäfer zu leiden hat. Große Fläche wurden und werden abgeholzt. Aber auch große Flächen werden wieder aufgeforstet. Leider allzu oft wieder als Monokultur mit Gehölz, welches nicht unbedingt in diesen großen Flächen das Sauerland bedecken muss. Doch schnell wachsendes Holz ist halt wirtschaftlicher. Die Umwelt, das Klima und damit der Mensch steht nicht an erster Stelle. Das ist bei uns eher das Kapital. Leider!
Der weitere Weg über die Ortschaft Grafschaft mit seinem Kloster am Wilzenberg (658 m) entlang führte uns dann über einen der Jakobswege von Winkhausen nach Oberkirchen zurück zu unserer Pension. Alles in allem war dies ein gelungener Tag!
(Mit einem Klick auf die nachfolgenden Fotos kannst du dir die Tour bei Komoot ansehen.)