Heute haben wir, meine Frau und ich mit unserer 5-jährigen Tochter, unsere erste Wanderung in unserem Urlaub in der Fränkischen Schweiz gemacht. Von Waischenfeld aus gingen wir zur Burg Rabenstein und auf fast den gleichen Weg wieder zurück. Eigentlich hatten wir eine Rundwanderung geplant gehabt, aber der Aufenthalt an der Burg, der Sophienhöhle und insbesondere der Falknerei veranlasste uns, auf den direkten Weg wieder nach Waischenfeld zurück zu kehren. Und das war nun mal der Weg, den wir bisher zurück gelegt hatten. Und außerdem ging die weitere geplante Strecke doch ein wenig stärker auf und ab, was unserer Tochter dann auch nicht mehr gefiel.

Wenn du mit einem 5-jährigen Kind wanderst, dann kann und darf das Ziel nicht sein, möglichst viele Kilometer zurück zu legen. Das Ziel ist vielmehr, Vieles zu entdecken, Neues (für das Auge eines Erwachsenen) kennen zu lernen. Und das schafft die angeborene Begeisterung eines Kindes für die Natur. Dieses Staunen über die Landschaft, die Pflanzen und die Tiere holt uns Erwachsenen in eine andere, ja natürliche Welt zurück.

Staunen konnten wir über die vielen Schmetterlinge. Ich habe bei uns in Ostwestfalen noch nicht so viel Schmetterlinge an Menge und an Arten auf engstem Raum gesehen wie hier. Mit Admiral, Distelfalter, Bläuling, Ochsenauge oder Schachbrett seien nur einige Schmetterlinge genannt, die wir gemeinsam bestaunt haben. Die App „Zeit der Schmetterlinge“ vom NABU hat uns bei der Bestimmung sehr gut geholfen.

Der Weg führte uns erst einmal aus Waischenfeld heraus zu der Pulvermühle. Auf diesem Abschnitt begleitete uns der „Literaturweg Gruppe 47“. Die Gruppe 47 ist eine Vereinigung von einflussreichen und politisch engagierten Autoren. An fünf Stationen wird über die Gruppe 47 und die damalige Zeit informiert. Ganz wichtig dabei ist für die heutige Zeit die Station 4 „Literatur & Demokratie“.Mit „Nie wieder! Wie alles begann“. Nach dem 2. Weltkrieg wollte die Gruppe dazu beitragen, ein freiheitlich geistiges Klima zu entwickeln, was natürlich nicht mit Ausgrenzung, Unterdrückung und Hass zu vereinbaren ist. Was eben nicht zu Nationalismus passt!

Nach der Pulvermühle ging es durch den Wald und über Wiesen weiter. Und genau hier haben wir die vielen Schmetterlinge bewundert. Leicht bergauf und leicht bergab erreichten wir dann schließlich die Burg Rabenstein. Nach einer kurzen Stärkung auf dem Burggelände gingen wir um die Burg und den Berg herum. Über viele kleine Wege, an Felsen vorbei, dicht und eng geschlungen erreichten wir die Sophienhöhle. Zu einer Besichtigung konnten wir uns heute nicht durchringen und haben dies auf eine der nächsten Tage verschoben.

Vielmehr gingen wir in die Falknerei. Betrachteten uns erst einmal die Greifvögel und warteten schließlich auf die Vorführung von der jungen Falknerin. Anschaulich erklärte sie den Gästen den Werdegang eines jungen Greifvogels zum ausgebildeten Jagdvogel des Menschen. Wunderschöne Tiere, vor denen man aber auch Respekt haben sollte, wurden in Flug und Jagd gezeigt. Sie waren faszinierend anzusehen. Und auch hier war das schönste, der staunende Blick eines Kindes, unserer Tochter.

Dies war eine Wanderung mit vielen Erlebnissen, die man nur haben kann, wenn man den Kindern folgt.

(Mit einem Klick auf die nachfolgenden Fotos kannst du dir die Tour bei Komoot ansehen.)